Die Crew von Tatort Dinner setzte vor allem auf eine sehr lange Vorgeschichte und noch längeren Gesangseinlagen, dafür kaum Ermittlungsarbeit für den Inspektor, sodass kaum Krimi Stimmung aufkam.
Immer wieder wurden Zuschauer mit einbezogen, doch teilweise schossen diese Einbeziehungen über die Schicklichkeit hinaus. Das ein Zuschauer von einer betagten schottischen Adeligen begrabscht und zum Ausziehen des Hemdes genötigt wird, ließ einige Zuschauer den Kopf schütteln, die anderen betreten wegsehen.
Zudem wurden die Zuschauer aufgefordert, sich dem Jahrzehnt und dem Anlass entsprechend zu kleiden, während die Darsteller in aktueller Bon Prix Mode durch die Gegend liefen.
Während die Lady mehrmals die Zuschauer anfauchte, sie sollen sich gefälligst daran erinnern, dass wir uns in den 60ern befinden und es Dinge wie Brexit und EU noch gar nicht gäbe, fielen die Darsteller immer wieder selbst aus der Rolle. So röhrte der Arzt in tiefstem Pott Slang und das gleichzeitig stattfindene BVB Spiel erwähnend durch den Saal.
Leider spielte an diesem Abend auch die Technik nicht ausreichend mit: Zahlreiche Rückkopplungen und zu spät oder gar zu früh angestellte Mikrofone, (bei letzterem konnte man die Unterhaltungen aus dem Backstage Bereich mithören) trübten das Erlebnis weiter.
Das Menü konnte daher, obwohl sehr gut und in ausreichenden Portionen serviert, diesen Abend leider nicht mehr herumreißen.
Warum der Zuschauer einen Tipp abgeben konnte, wurde auch nicht ersichtlich, da unter denen, die richtig geraten hatten -was in diesem Fall eigentlich sogar unmöglich war- kein Präsent ausgelost wurde.