Kultur

Bring it Home!

>Der West End ist das Mekka für Theaterliebhaber innerhalb Europas: Zahlreiche Spielstätten reihen sich aneinander und bekannte Namen der Branche geben sich die Klinke in die Hand. So viel Talent auf einer Bühne muss man einmal gesehen haben und dank der vielen unterschiedlichen Stücke ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für mich ging es in einen der Klassiker der Musical Geschichte schlechthin: Les Miserables. Momentan läuft das Stück aufgrund von Renovierungsarbeiten nur konzertant: Gespielt wird zwar im Kostüm, aber ohne pompöse Kulissen und mit eingeschränkter Auswahl an Requisiten. Dennoch kann man der Handlung durch die verbliebenen Requisiten meist folgen. Durch den Wegfall der Choreographie haben die Sänger dafür die Möglichkeit, sich voll und ganz auf den Gesang zu konzentrieren, während die Szenen zusätzlich durch Lichtakzente atmosphärisch gestaltet werden. Dies funktioniert bei Les Miserables recht gut, da das Stück sowieso nicht durch endlos wechselnde Kulissen geprägt ist. Lediglich die fehlende Barrikade lässt etwas vermissen. Für die konzertante Fassung wurde eine neue Besetzung für die Solistenparts gecastet und das bestehende Ensemble der regulären Show erweitert, sodass neben einem großen Orchester, das ebenfalls auf der Bühne Platz findet und diesen Namen auch durchaus verdient, über 50 Darsteller auf der Bühne standen.

Mein Fazit:

An diesem Abend glänzten John Owen Jones und Michael Ball in den Hauptrollen des Jean Valjean und Javert. Der musikalische Höhepunkt des Abends war eindeutig das Duett der beiden Gegenspieler „The Confrontation“. Mich begleitet das Stück schon eine Weile in unterschiedlichen Inszenierungen, doch eine Interpretation des Liedes habe ich in dieser Qualität bisher noch nicht erlebt, was vor allem an der Möglichkeit der konzertanten Version liegt. Weitere Solopartien wurden unter anderem durch Carrie Hope Fletcher (als Fantine), Matt Lucas (als Thenarider) und Earl Carpenter (als Bishop von Dinge) übernommen. Letzterer hatte zum Finale noch einen Auftritt, dies wurde von der Verfilmung des Stückes übernommen und passt hervorragend in die Bühnenfassung.

Empfehlung:

Ein Besuch des West Ends ist meistens günstiger als vergleichbare große Produktionen hierzulande vermuten lassen – ganz aktuelle und begehrte Shows einmal ausgenommen. Doch mit etwas Glück oder Ticket Lotterien, für Leute die nicht wählerisch und spontan sind, kann man gute Tickets schon für 20 Pfund – also ca. 22€- in den vordersten Reihen bekommen. Durch die große Auswahl an Stücken verschiedenster Facon bekommt auch jeder etwas für seinen Geschmack geboten.

Tipps zum Nachmachen:

Wer sicher gehen möchte, in der gewünschten Show einen Platz zu bekommen, sollte frühzeitig buchen, da manche Häuser regelmäßig ausverkauft sind.
Wer spontan bleiben, oder auf Fortuna setzen möchte, kann vor Ort sein Glück bei den Lotteries testen oder Tagesangebote nutzen.
Eine gute Übersicht über alle aktuell aufgeführten Stücke gibt es im Internet, z.B. unter: London Box Office

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