Ein Tag wie im schlechten Film
Jahrelang galt die „Warner Bros. Movie World“ als eines der Top Ausflugsziele in der Region und als Dreikäsehoch waren wir auch regelmäßig vor Ort.
Dann kam die Übernahme durch Nick und die Umbenennung in „Movie Park“ und gemeinsam mit den Gebrüdern Warner verschwanden wir aus dem Park.
Nach diversen Jahren hat sich der Park nun vor allem um die Halloween Zeit einen Namen gemacht.
Doch wie ist es um den Park außerhalb dieser Jahreszeit bestellt?
Um das herauszufinden machte ich mich mit 2 Kolleginnen auf, dem Park nach Jahren der Abstinenz eine neue Chance zu geben.
Doch leider konnte der Park nicht über zahlreiche Mankos hinwegtäuschen.
Natürlich sind die Achterbahnen noch genauso klasse wie zuvor, lediglich der Name und die Dekoration hat sich verändert.
Der Nervenkitzel und das Adrenalin sind vorhanden.
Sogar eine neue Bahn im Star Treck Stil ist hinzugekommen.Doch die Liebe steckte hier definitiv nicht im Detail. Schon von weitem erkennt man, dass zum Beispiel die Schalter im Kontrollpanel bloß als ein Sticker aufgeklebt wurden, es wurde sich noch nicht einmal die Mühe gegeben, den Knöpfen einen Hauch von 3D-Illusion zu geben.
An anderen Achterbahn-Dekorationen quillt an den Seiten und unten schon der Bauschaum heraus, Lautsprecher sind achtlos in Gebüschen verteilt und nicht einmal in passenden Farben besprüht, sodass die „Magie“ der Geräusche sofort verfliegt.
An zahllosen Ecken und Decken kleben Spinnweben, Staubschichten teilweise inklusive.
Zudem vermittelt der Park durch viele leerstehende Geschäfte zusätzlich noch ein etwas heruntergekommenes Bild.
Zur Mittagszeit tingelten wir zur Showbühne, um die große Musik Show im Stil der 50er anzuschauen und dabei an einer Portion überteuerter Pommes zu knabbern.
Absolut schlecht abgemischtes Vollplayback schallerte einem aus den knackenden Boxen entgegen.Spätestens als dann der weibliche Bodyguard den Gesangspart der Basspartie darbot, wurde es auch denjenigen klar, dass dies nicht live ist, die zuvor die guten Gesangsstimmen gelobt haben.
Dabei standen neben der Bühne sogar genügend Monitorboxen bereit, um eine tatsächliche Liveshow zu fahren, von der Ausrüstung in einem zu einem „Buffetrestaurant“ umgewandelten Theater mal ganz zu schweigen…
Zum Schluss des Tages stoppten wir noch in der Bäckerei, um einen Snack für den Heimweg im Zug zu holen.
Ein letzter Faux-Pas lief uns dort in Form eines Werbeschildes für einen Kaffeebecher in die Arme.
Der Parkbesitzer, ganz auf seine internationalen Gäste bedacht, wollte diesen Becher auch für das englischsprachige Publikum bewerben.Nun, Mug und Cup darf man verwechseln, das ist kein Problem. Doch wenn man dann anstelle des P in Cup ein M hin schreibt, wird es peinlich. Wer kauft denn schon bitte „Kaffee-Sperma-To-Go“ mit dem Logo des Movie Parks drauf?
Auf den dezenten Hinweis an die Bäckereiverkäuferin gab es lediglich ein Schulterzucken und ein „Ja, ich weiß.“
Na dann! Vielleicht ist es ja schon ein Gag in Vorbereitung auf Halloween?
Mein Fazit:
Nun, das mag stimmen, allerdings wäre es ein sehr schlechter und lieblos gestalteter Film. Zwar mag der Park zur Halloween Zeit ein Publikumsmagnet sein und zu dieser Saison auch besondere Extras bieten, doch im Sommer offenbaren sich zahlreiche Mängel und ein heruntergewirtschafteter Park, bei den an allen Ecken und Enden das Parkerlebnis gestört wird.
Da kann man lieber 10€ mehr ausgeben für den anderen großen Park in der Nähe von Köln und dort einen ganz phantastischen Tag verbringen – so Dauerkarten Besitzerin beider Parks und Kollegin Saskia.
Empfehlung:
Die Achterbahnen sorgen für Adrenalin, aber das ist auch das einzig positive, das ich über diesen Park berichten kann.
Tipps zum Nachmachen:
Solltet ihr den Park besuchen wollen, bucht auf jeden Fall euer Ticket online! Dort ist es zwischen 40% und 50% günstiger als an der Tageskasse.